Die existenzial-psychologische Naturtherapie ist eine Form von Psychotherapie, die in und mit der Natur arbeitet. Der Kontakt zwischen Seele und Natur ermöglicht Prozesse von besonderer Tiefe, die in der Klient-Therapeut-Beziehung unterstützt und verankert werden.
Ganzheit, Entwicklung, Lebendigkeit und Verbindung sind zentrale Ziele der Naturtherapie. Nicht Symptome stehen im Vordergrund, sondern die Person in ihrem Mensch- Sein in allen Bereichen (Körper, Emotionen, Verstand und Spiritualität).
In Zeiten persönlicher Krisen und in einer Zeit der Ausbreitung von Burnout und Natur-Entfremdung schließt die Naturtherapie das heilende Potenzial der Natur nachhaltig auf, das viele Menschen intuitiv spüren.
(Weiterführende Informationen gibt es in den nachfolgenden Zeilen:)
Wie funktioniert Naturtherapie?
Die existenzial-psychologische Naturtherapie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Seele, Natur und Beziehung und umfasst in der Regel zwei Schritte:
Im 1. Schritt geht der Klient in einer besonderen Verfassung (“Therapeutisches In-der-Natur-Sein”) mit einem Anliegen oder Auftrag allein in die Natur, die mit seinen inneren Zuständen in Wechselwirkung tritt. Die Formen der Natur- Begegnung erstrecken sich von Übungen (z.B. Achtsamkeits-Übungen) über freie Naturerfahrungen (z.B. ”Medizinwanderung”) bis hin zu Ritualen (z.B. Wachnacht oder Visionssuche).
Im 2. Schritt wird das Erlebte in die therapeutische Beziehung eingebracht, dort nacherlebt, bearbeitet und vertieft.
Dieser Schritt wird oft unterschätzt: Genauso wie die allermeisten Verletzungen in Beziehung entstehen, können sie auch nur in Beziehung heilen. Ein “Spaziergang im Grünen” (ohne therapeutische Begleitung) ist zwar entspannend, reicht aber bei weitem nicht an die therapeutische Wirkung der Naturtherapie heran.
Was unterscheidet die Naturtherapie von anderen Therapieformen?
Der Begriff Naturtherapie bezieht sich nicht nur auf die “Natur draußen”, sondern auch auf die “Natur innen”, die Menschliche Natur. Während viele Therapieformen an einem einzigen Bereich des Menschseins ansetzen (Kognitive Verhaltenstherapie am Verstand, Hypnose am Unterbewusst- sein, etc.), betont die existenzial-psychologische Naturtherapie die Existenz des Menschen als Ganzes und bezieht Körper, Verstand, Emotionen und Spiritualität mit ein. Ganzheit, Entwicklung, Wachstum und Beziehung sowie das leibliche Erleben des eigenen Daseins spielen dabei eine zentrale Rolle.
Viele Therapie-Richtungen haben ein eher statisches und Symptom-bezogenes Bild von psychischer Gesundheit. In der Naturtherapie dagegen ist die Natur in ihren Lebenszyklen Sinnbild des Selbstverständnisses der Menschlichen Existenz als etwas Wachsendes und ständiger Veränderung Unterworfenes. In diesem Wachstums-Prozess steht der Therapeut dem Klienten als Begleiter auf Augenhöhe zur Seite, indem er z.B. hilft, ungelebte Persönlichkeitsanteile ins Leben oder blockierte Entwicklungen in Fluss zu bringen und somit das Ganz-Werden unterstützt.
Für wen ist Naturtherapie besonders geeignet?
Die Naturtherapie richtet sich an psychisch (überwiegend) gesunde Menschen in Krisensituationen oder Lebensübergängen, an Menschen, die den Bezug zu sich selbst verloren haben oder sich ausgebrannt fühlen (z.B. Burnout) und die sich in der Natur wohlfühlen bzw. ihren Natur-Bezug vertiefen wollen.
Wenn du auf der Suche bist und Wald, Berge oder Meer eine Anziehungskraft auf dich ausüben, spricht vieles dafür, dass Naturtherapie der richtige Weg für dich ist.